Kategorie: Kitas

Förderung alternativer Betreuungsangebote im Kleinkindalter und Stärkung von Tagesmüttern, Kinderfrauen und Familien

Machenwir uns nichts vor:

Kitas haben wir nicht erfunden, weil es gut für Kleinkinder wäre, von den Eltern getrennt zu sein; Kitas sind eine Notlösung für Kleinkinder berufstätiger Eltern.

Zu den wichtigsten Entwicklungsaufgaben im Kleinkindalter gehört die Entwicklung einer sicheren Bindung. Dies gelingt am besten, wenn das Kind in den ersten Lebensjahren bei den Menschen sein kann, die es am meisten lieben. Natürlicherweise ist dies die Familie.

Wechsel der Bezugspersonen erschweren die Entwicklung einer sicheren Bindung
– mit anhaltend  negativen Folgen für die betroffenen Kindern.

Kinderfrauen[1] und Tagesmütter mit Kleinstgruppen in der Nachbarschaft sind die zweitbeste Lösung, da diese Betreuungsformen das Wachsen einer langfristig konstanten, liebevollen Beziehung und damit die  Entwicklung einer sicheren Bindung begünstigen.

Kita-Plätze werden gegenwärtig (2019) von der Stadt Freiburg mit ca. 1.100€ pro Monat unterstützt.
Für Freiburg plädiert für eine gleichwertige Unterstützung alternativer Betreuungsmodelle für Kleinkinder:

    • Betreuung durch die eigene Familie
    • Kinderfrauen
    • Tagesmütter
  •  

 Der Gesetzgeber bemüht sich zu Recht, das Wohl der Kinder zu schützen; dies soll jedoch nicht zu bürokratischen Erschwernissen für die in diesem Bereich Tätigen führen. „Für Freiburg“ plädiert für einen Abbau von verwaltungstechnischen Hindernissen und eine zügige positive Beratung von Eltern und Betreuerinnen durch städtische Einrichtungen.

Zeitweise ungenutzte Räume in Kindergärten und Schulen sollen für diese alternativen Betreuungsangebote zur Verfügung gestellt werden.

[1] Kinderfrauen übernehmen die Kindertagespflege im Haushalt der Eltern.

“Bindung kommt vor Bildung”

 

Öffnung städtischer Kindergärten & Kitas für alternative Betreuungsangebote

Ähnlich wie in Schulen werden auch in den Kindergärten viele Räume nicht ganztags durchgehend genutzt. „Für Freiburg“ setzt sich dafür ein, dass freie Räume in Kindergärten für die Kleinkinderarbeit von Vereinen, Religionsgemeinschaften und ausgewählten kommerziellen Angeboten geöffnet werden, zum Beispiel:

  • Kinderturnen,
  • Kinderchor,
  • Sprachfrüherziehung,
  • ergänzende Kinderbetreuung

Die Auswahl der Veranstaltungen soll in Zusammenarbeit von Eltern und Erzieherinnen erfolgen. – Positiver Nebeneffekt der Öffnung der städtischen Kindergärten für Kleinkinderarbeit und Verein ist die Aufbesserung der Finanzen der Kindergärten durch Mieteinnahmen.

Engagement für Konstanz von Kinderbetreuungspersonen

Häufiger Wechsel der Bezugsperson ist besonders für Kinder im jüngeren Alter schädlich. Daher sind langfristige Arbeitsverhältnisse für Erzieherinnen und Erzieher unerlässlich. Leider werden vielfach Erzieherinnen, besonders in Kindergärten, systematisch nur mit kurzfristigen Arbeitsverträgen angestellt und immer wieder durch Neuanstellungen ersetzt.

Beispiel: Eine Erzieherin erhält einen Arbeitsvertrag, befristet auf 2 Jahre, dieser wird noch einmal um 2 Jahre verlängert, danach endet das Beschäftigungsverhältnis, um eine Festanstellung zu vermeiden.

Der Arbeitsplatz wird durch eine Erzieherin, die anderswo Ähnliches erlebt hat, neu besetzt.

„Für Freiburg“ fordert eine konsequentere Überwachung der Arbeitsverträge in diesem sensiblen Bereich.

Evaluation der Kindergärten & Kitas

Jeder Kindergarten und jede andere Betreuungseinrichtung kann und soll ihren eigenen Stil und ihr eigenes Profil vermittelter Werte vertreten; selbstverständlich innerhalb der Vorgaben des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung.

Das Leitbild und die praktische Umsetzung der einzelnen Einrichtungen sollen transparent gemacht werden durch eine kontinuierliche Evaluation. Als Haupt-Zielkriterien sollen das Wohl der Kinder, die Zufriedenheit der Eltern und das Erreichen von Erziehungszielen dienen.

Konsequente Umsetzung des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung

Der seit 2006 gültige Orientierungsplan interpretiert und operationalisiert den Erziehungsauftrag der Verfassung und ist ab 2009 für Kindergärten verbindlich. Der Erziehungsauftrag unserer Verfassung fordert eine Erziehung zum Pluralismus und betont dabei das Primat der christlichen Werte, aus denen unsere Gesellschaft gewachsen ist und von denen sie getragen wird. Der Orientierungsplan fordert dementsprechend nicht weltanschauliche Neutralität und Wertfreiheit, sondern Sinn und Wertorientierung.

Kinder sollen „erfahren und hören von der christlichen Prägung unserer Kultur“ (S. 116), “von Menschen, die auf Gott vertrauen“ (S. 117), sollen lernen,  „zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit zu unterscheiden“.

Denn Kindern soll „ein Zugang zur christlichen Erzähltradition eröffnet werden“ (S. 118), sie sollen „Zeugnisse der Religionen in ihrem Wohnfeld kennen (Kirchen, Wegkreuze, Moscheen…) (S. 118) „um die Möglichkeit des Betens und gottesdienstlichen Feierns“ wissen (S. 119), „die Bedeutung der Feste im Jahreskreis bzw. im Kirchenjahr „erfahren und sich als möglicher Teil weltanschaulicher bzw. religiöser Gemeinschaften erleben“ (S. 119).

Die Vermittlung einer einheitlichen, vorgeblich neutralen Weltanschauung, insbesondere einer ausschließlich säkularen, religiöse Inhalte verurteilenden, lehnt „Für Freiburg“ als intolerant ab. Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen wird geübt, indem Kinder und Erzieherinnen die Unterschiede zwischen der eigenen und fremden Religionsgemeinschaften und Weltanschauungen erfahren und zu tragen lernen. „Für Freiburg“ befürwortet die Förderung einer Vielzahl von Kinderbetreuungs-Einrichtungen unterschiedlicher Träger: immer mit klarem Leitbild, immer im Rahmen des Erziehungsauftrags unserer Verfassung.

Allgemeine Verbesserung der Kindergärten & Kitas

Kindergärten bzw. Kitas sind in der Regel der erste Lebensbereich außerhalb der Familie, in dem unsere Kinder einen beträchtlichen Anteil ihrer Zeit verbringen. Im Interesse unserer Kinder sollen Kindergärten und Kinderhäuser deshalb so gut wie nur irgend möglich gestaltet werden. Dies beinhaltet strukturell die Notwendigkeit von mehr Plätzen in vorhandenen und neuen Einrichtungen, mehr Personal und intensive Schulung des Personals, Einstellung von Fachkräften z.B. zur Sprachförderung sowie günstigere Öffnungszeiten.

Qualitätssicherung, Dokumentation und Curriculum sollen ausschließlich als Hilfestellung für die Erzieherinnen eingesetzt werden, diese aber keinesfalls darin einschränken, sich den Kindern zu widmen, den Kindern ein Gegenüber zu sein, mit diesen zu spielen und diese ganzheitlich und individuell zu fördern.