Für Freiburg soll es eine Rentner-Jobbörse geben, die ehrenamtliche und kommerzielle Tätigkeiten vermittelt; z.B. in Altersheimen oder Schulen, in der Nachbarschaftshilfe oder als Babysitter, als „business angel“ (Beratung von Gewerbetreibenden) oder im handwerklichen Bereich und in Jugendzentren.
Viele Rentner wollen arbeiten
Zu den positiven Entwicklungen unserer Gesellschaft gehört, dass immer mehr Menschen bei Erreichen des Rentenalters bei sehr guter Gesundheit sind. Auch wenn sie nicht mehr vollzeitig arbeiten müssen, möchten viele etwas sinnvolles tun und sind gern bereit, zu helfen und ihre reichhaltige Erfahrungen weiterzugeben. Auch wünschen sich viele einen Zusatzjob, um die immer knapper werdende Rente aufzubessern.
In beiden Fällen gilt: Rentnerjobs können ältere Menschen stärken.
Die Arbeit der Rentner wird gebraucht
Gleichzeitig gilt: Das systematische plötzliche Ausscheiden der Senioren aus dem Arbeitsleben mit dem Erreichen des Rentenalters ist weder volkswirtschaftlich noch betriebswirtschaftlich sinnvoll. Die Erfahrung der Rentner ist unersetzlich, die zeitliche Freiheit ist gefragt, die Arbeit der Rentner wird gebraucht.
Die steigenden Kosten für Plätze in Alten- und Altenpflegeheimen machen deutlich, dass längst nicht alle notwendigen Tätigkeiten von professionellen Arbeitskräften erfüllt werden können. Ohne Unterstützung durch ehrenamtliche Kräfte könnten viele Senioreneinrichtungen das erreichte Niveau nicht halten.
Wir möchten auch hier das Ehrenamt fördern durch Information, Motivation und Organisation. Eine besonders wertvolle ehrenamtliche Aufgabe sehen wir in der Übernahme von Patenschaften.
Die gesetzlich vorgeschriebene Personalausstattung, gerade in Altenpflegeheimen, ist in sehr vielen Fällen ungenügend, was zu einer starken Belastung der dort Tätigen führt. Ausfälle, beispielsweise durch Krankheit, Kündigung oder Urlaub können ohne Vertretung nicht ausgeglichen werden.
Um zu verhindern, dass in chronischer Unterbesetzung gearbeitet wird, halten wir auch hier eine konsequente Kontrolle durch die entsprechenden Aufsichtsbehörden für notwendig und möchten diese durch regelmäßige Evaluation und systematische Weiterleitung von Hinweisen, die bei der zentralen Beschwerdestelle für Freiburg eingehen, in ihrer Arbeit unterstützen.
Wir machen uns stark für eine konsequente Kontrolle des Einsatzes von Psychopharmaka in Senioreneinrichtungen. Hier gilt es alle Möglichkeiten der behördlichen Aufsicht zu nutzen.
Besonders gefördert werden sollen alternative Seniorenwohnmodelle, das heißt, Konzepte, die Alternativen zum Leben allein und im Altersheim darstellen: Mehrgenerationenhäuser, Wohngemeinschaften, Wohnverbände, Wohnen für Hilfe. Dies kann z.B. durch eine bevorzugte Vergabe von Grundstücken und Immobilien, Beratungsangebote, organisatorische Hilfe und Hilfestellungen beim Umgang mit bürokratischen Hemmnissen erfolgen.
Die Ergebnisse einer regelmäßig zu wiederholenden Ermittlung der Zufriedenheit von Bewohnern von Senioreneinrichtungen und ihrer Angehörigen sowie Besuchern sollen mittelfristig veröffentlicht werden, um den Bewohnern der Stadt erkennbar zu machen, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Einrichtungen liegen. Dies soll helfen, für sich selbst oder Angehörige im Bedarfsfall die richtige Senioreneinrichtung auszuwählen. Durch eine Schwachstellenanalyse sollen Mängel ermittelt werden, die den betreffenden Einrichtungen die Möglichkeit geben, eine Verbesserung vorzunehmen.
Speziell gewürdigt werden sollen die Einrichtungen, denen es über die Jahre gelingt, eine höhere Zufriedenheit von Bewohnern und Angehörigen zu erreichen.
Wir setzen uns ein für eine Förderung von Senioren-Einrichtungen, die sich an der Zufriedenheit der Bewohner orientiert. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden immer mehr Senioren-Einrichtungen gebraucht. Die begrenzten Fördermöglichkeiten der Stadt Freiburg sollen auf die Träger konzentriert werden, deren Einrichtungen sich durch die höchste Zufriedenheit der Bewohner und Angehörigen auszeichnen. Dies erfordert eine Evaluation der Senioreneinrichtungen.