Personalismus, Gemeinwohl, Nachhaltigkeit, Solidarität, Subsidiarität sind die Prinzipien sozialer Gerechtigkeit in der christlichen Soziallehre.

Personalismus

Personalismus lässt sich verstehen als positives Gegenkonzept zu Kollektivismus auf der einen und Individualismus auf der anderen Seite. Personalismus sieht Menschen als soziale Wesen, die zu einem gelingenden Leben eine liebevolle Gemeinschaft benötigen.

Nachdem wir den Kollektivismus der Nazis und des Ostblocks – Gott sei Dank – hinter uns gelassen haben, schlägt das Pendel gegenwärtig in die andere Richtung aus. Die Gegenbewegung in den Individualismus ist voll im Gange. Der Mensch wird als zuallererst als Individuum, als Einzelwesen gedacht und Kinder werden zu Egoisten erzogen. Immer mehr Menschen in Freiburg leben allein oder in kleinen Haushalten. Egoismus, Lieblosigkeit, Beziehungsunfähigkeit und Einsamkeit sind die natürlichen Folgen dessen. Doch nicht nur das: Während es für ältere Menschen selbstverständlich ist, gemeinnützigen Vereinen, Kirchen etc. zu spenden und sich verbindlich in Gemeinschaften vor Ort zu investieren, ist dies für die nachwachsende Generation deutlich weniger wichtig. Der Individualismus stellt die deutsche Zivilgesellschaft vor große Herausforderungen und das ist bereits vielerorts sichtbar.

Wir möchten uns diesem Trend entgegenstellen und unterstützen Projekte, die im Sinne des Personalismus Bewegung in unsere Gesellschaft bringen: Mehrgenerationenhäuser und Wohngemeinschaften, die nicht nur aus Studenten bestehen, „Patchworkfamilien“, Klöster, kommunitaristische Bewegungen, Stadtteiltreffs, Nachbarschaftshilfen und dergleichen mehr. Wir sind überzeugt, dass auf diese Weise ein neues Verständnis für das Gemeinwohl entstehen kann, das gleichzeitig jedem Individuum Raum zur persönlichen Entfaltung gewährt.


Subsidiarität dient dem Erhalt von Freiheit und Eigenverantwortung

Subsidiarität (lat. „zurücktreten“, „nachrangig“ sein) ist ein soziales Prinzip, nach dem übergeordnete Einheiten (in unserem Fall, vor allem die Stadt) nur die Aufgaben wahrnehmen sollen, die von den untergeordnete Einheiten (Familien, Vereinen, Firmen) nicht bewältigt werden können. Oder vereinfacht gesagt:

Subsidiarität heißt: alles findet möglichst weit „unten“ statt.

Damit wird Zentralismus und Überregulation entgegengewirkt; Freiräume entstehen. Außerdem stärkt die Möglichkeit, Dinge selbst zu tun, die Eigenverantwortung der Menschen.