Schlagwort: Umweltschutz

Wärmeverbünde

In vielen Gebäuden wird gleichzeitig gekühlt und geheizt.

Der Lebensmittelmarkt im Erdgeschoss besitzt große Kühlregale und eine Klimaanlage, und die Wohnungen darüber benötigen warmes Wasser zum Duschen.

Beim Kühlen entsteht Wärme. Diese Wärme wird meist nicht genutzt und zum Teil mit lärmenden Ventilatoren an die Umgebung abgegeben. Wärmeverbünde nutzen die Abfallwärme von Kühlgeräten zum Beispiel, um Brauchwasser zu erwärmen. Das spart Energie, Geld  und reduziert Lärm.

Wir setzen uns ein für die Förderung von Wärmeverbünden durch Information und Beratung, durch Auflagen beim Neubau von Großprojekten und das Ausschreiben eines Innovationspreises für Bauherren und regionale Anbieter von Wärmeverbünden für kleine Projekte z.B. in Wohn- und Geschäftshäusern.

Bebauungspläne sind entsprechend zu ändern.

Grundwasserwärmepumpen

Wir setzen uns ein für die Förderung vernünftiger Projekte und möchten als exemplarisches Projekt gezielt die bewährte, umweltfreundliche und hoch effiziente Technologie der Grundwasserwärmepumpen in der gesamten Rheinebene fördern.

Besonders zu fördern sind Wärmepumpen, die nicht mit Netz-Strom betrieben werden, z.B. Wärmepumpen, die an Blockheizkraftwerke angeschlossen sind.

Bebauungspläne sind entsprechend zu ändern.

Solaranlagen

Auf neuen Dachflächen sind als klare Vorgabe Solaranlagen zu montieren (Module für Photovoltaik oder Brauchwassererwärmung) zu montieren, sofern keine architektonischen oder andere gravierende Gründe dagegen stehen.

Solaranlagen an Fassanden und Balkongeländern sind im Regelfall zu genehmigen.

Eigentümer, die damit nachrüsten wollen, sollen gefördert werden; Bebauungspläne sind entsprechend zu ändern.


Biodiversität

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten ist nicht bloß
ein statistischer Rückgang oder eine Verkürzung des Inhaltsverzeichnisses von
Biologiebüchern, sondern bedeutet einen gravierenden Verlust – einen Verlust an
Vielfalt des Lebens, an Qualität der Lebensbedingungen nicht nur von Tieren und
Pflanzen, sondern durchaus auch der Menschen; und nicht ganz zuletzt einen Verlust
an Schönheit.

Bedenkt man, wie hochkomplex Ökosysteme sind, wie ausgeprägt
die gegenseitige Beeinflussung und Abhängigkeit von Arten und Systemen sind, so
wird sofort klar, dass Maßnahmen zur Verbesserung der bestehenden Mängel
entsprechend vielfältig und auch aufwändig sein werden. Ebenso klar muss jedoch
sein, dass uns nichts, aber wirklich nichts zu viel oder zu teuer sein darf, um
wirkungsvoll gegen die schwerwiegenden Schäden zu kämpfen, die bereits
entstanden sind und sich zunächst noch immer verstärken werden.

Nur wenige Anmerkungen:

Viel zu lange sind Böschungen, Randstreifen, Uferzonen,
„blinde“ Flächen wie z.B. die Zwickel bei Ausfahrten u.ä. missachtet und in
ihrer Bedeutung unterschätzt worden; sie sollten viel besser genutzt und
gepflegt werden.

Wiese statt Rasen: viele öffentliche und private Flächen
mögen optisch nett aussehen, Wimbledon-mäßig akkurat, aber nichtssagend und
nichtstaugend. Kaum haben die ersten Gänseblümchen ihre Köpfe gehoben, rückt
der Traktormäher an und dekapitiert sie schon wieder. Wie viel mehr Leben
beinhaltet und ermöglicht eine einfache Wiese mit verschiedenen Gräsern und
Blumen, die ohne Weiteres auch innerhalb einer Großstadt unterhalten werden
kann.

Der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden muss dringen und
drastisch reduziert bzw. in definierten Bereichen verboten sein. Dem etwas
geringeren landwirtschaftlichen Ertrag stehen die besseren Produkte gegenüber.

Angesichts der Tatsache, dass nur 20 % der in Freiburg
konsumierten Lebensmittel aus der Freiburger Region stammen, muss einer
weiteren Versiegelung nutzbaren Bodens dringend Einhalt geboten werden.

An dem Erfordernis einer Drucksache wie dieser wird
erkennbar, dass wir nun nachträglich die Korrektur zahlreicher Schäden
vornehmen müssen, die durch jahrzehntelange gedankenlose Nutzung hervorgerufen
wurden. Nur gut, dass jetzt endlich ein Umdenken einsetzt. Dafür muss man nicht
mal Mitglied einer bestimmten Partei sein; wer dies noch immer nicht begreift,
vernachlässigt seine Verantwortung in einer komplexen Welt.

Die Drucksache ist hervorragend ausgearbeitet. Die darin
vorgestellten acht Zielsetzungen bzw. Maßnahmenpakete sind in jedem Punkt
sinnvoll und richtig.

Unsere Fraktion unterstützt dies mit Nachdruck.