Schule als Jugendzentrum

Jede Schule ist bereits ein Jugendzentrum. Die Frage ist lediglich, wie gut die Schule als Jugendzentrum ist.

Wir fordern eine generelle Öffnung der Schulen für Jugendarbeit.

Schule als Jugendzentrum

Derzeit werden Schulgebäude im Wesentlichen vormittags und teilweise in den höheren Klassenstufen auch am frühen Nachmittag zum Unterricht genutzt. In der zweiten Hälfte des Tages stehen die meisten Schulräume leer.

Die teuren Sporthallen bilden hier eine Ausnahme: Sie werden in der Regel der Vereinsarbeit zur Verfügung gestellt. Deshalb sollte eine ähnliche Regelung auch für die übrigen Räume der Schule möglich sein.

Außerhalb des Schulunterrichts sollen die Schulräume primär der Jugendarbeit, aber auch der allgemeinen Arbeit von gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt werden:

Zuallererst gilt dies für die zahlreichen gemeinnützigen Vereine und konfessionellen Organisationen: Musikvereine, Rotes Kreuz, Malteser und ähnliche Hilfsorganisationen, Selbsthilfevereine, Pfadfinder, Modellbauvereine, Schachvereine, Sprach-/Ländervereine, Aquarien- und Terrarienvereine etc., Bienenzucht- und andere Tiervereine, Gesangsvereine, Bridge- und andere Spielvereine, Fastnachtszünfte, Film-, Foto- und Videovereine, Fliegervereine, Heimatvereine, politische Vereine, Yogavereine.

Neben verschiedensten Vereinen und konfessionell organisierten Gruppen kommen dafür auch, ähnlich wie in der Volkshochschule, frei organisierte Angebote infrage.

Beispiele:

  • Eine „AG Drachenbau“ (von Eltern organisiert)
  • Eine freie Projektgruppe für ein Theaterstück (von Schülern, Eltern und Außenstehenden gemeinsam organisiert)
  • Spielgruppen
  • Mal- / Bastelgruppen
  • Mutter-Kind-Gruppen

Darüber hinaus soll die Schule für ausgewählte kommerzielle Bildungsangebote geöffnet werden: Musikschulen, Anbietern von Sprachkursen, Hausaufgabenhilfen und positiven Spielangeboten. Es soll ermöglicht werden, auch gewerbliche Tätigkeiten in den Schulräumen auszuüben. Die Betreuung des Angebots soll trialogisch durch Lehrer, Eltern und Schüler erfolgen.

Synergieeffekte

Durch den Ausbau der Schulen zu vollwertigen Jugendzentren ergeben sich vielerlei Synergieeffekte:

  • Das erweiterte Programmangebot entlastet berufstätige Eltern, die eine teure Betreuung anderswo nicht finanzieren könnten.
  • Zahlreiche Fahrten zu Vereinen, Musikschulen, Nachhilfe etc. können entfallen. Dies entlastet Eltern und Umwelt und verschafft den Schülern mehr Freizeit. Das längere, freiere Zusammensein verbessert zudem die Gemeinschaft unter den Schülern, stärkt Freundschaften, verbessert die Integration. Manchem Schüler wird es dadurch möglich werden, Aktivitäten wahrzunehmen, die ihm sonst aus praktischen Gründen verwehrt blieben. Insgesamt werden die Träger von Jugendarbeit gefördert.
  • Die Eigeninitiative der Schüler zur gemeinsamen Freizeitgestaltung und Projektarbeit wird gestärkt.
  • Kommerzielle Bildungsangebote können durch die Bereitstellung der Infrastruktur der Schule günstiger angeboten werden.
  • Für die Schulen ergeben sich hieraus bedeutsame Einnahmequellen sowie eine wertvolle Unterstützung in der Betreuung der Schüler.

Win-Win Situation

Vom Ausbau der Schulen zu vollwertigen Jugendzentren profitieren alle Beteiligten:

  • Kinder
  • Eltern
  • Lehrer
  • Kommunen
  • Jugendgruppen
  • Vereine
  • Kirchengemeinden
  • kommerzielle Bildungsanbieter
  • Schulen

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