In 2018 verfügte Freiburg über 27.739 Häuser. Technisch ist
eine Aufstockung bei der soliden deutschen Bauweise gewöhnlich unproblematisch
möglich. Bereits durch eine Aufstockung in nur jedem zehnten Haus würden in
Freiburg mindestens 2773 neue Wohnungen geschaffen.
Eine einfache Möglichkeit Wohnraum zu gewinnen ist der Ausbau
von Dachgeschossen. Der Gundelfinger Verein ECOtrinova kommt bei seinen
umfangreichen Zählungen und Berechnungen zum Schluss, dass sich auf diese Weise
3.000 zusätzliche Wohnungen gewinnen lassen.
Amtliche Bewilligungen z.B. für Dachfenster und Gauben sind
großzügig zu erteilen; Bebauungspläne sind entsprechend zu ändern.
Einer der Gründe für die Wohnraumknappheit ist der steigende Bedarf an Wohnraum pro Kopf. In den letzten 20 Jahren ist die Wohnfläche deutschlandweit pro Person um ca. 20% gestiegen. Ein Grund dafür ist die Zunahme alleinlebenden Menschen.
Allein leben verbraucht viel Wohnraum.
Einfach zu verdeutlichen ist dies an den Berechnungen für Sozialwohnungen: - 4 Personen in vier Ein-Personen-Haushalten stehen 180 qm Wohnfläche zu. - 4 Personen in einem Vier-Personenhaushalt stehen 90 qm zu. - Wenn vier Personen zusammenziehen, schaffen sie Wohnraum für 4 weitere Personen.
2018 lebten mehr als die Hälfte (54%) der Freiburger allein; nur 20 % der Freiburger lebten mit 2 oder mehr Personen zusammen. Positiv gesehen bedeutet das: durch gemeinschaftliches Wohnen lässt sich eine Menge Wohnraum gewinnen.
Für Freiburg setzt sich für die städtische Förderung von Mehrpersonenhaushalten ein. Zusammenziehen in Sozialwohnungen soll finanziell unterstützt werden. Für gemeinschaftliches Wohnen geeignete (Um-)Bauvorhaben sollen bevorzugt werden, Parkerlaubnisse sollen bevorzugt vergeben werden, Gebühren reduziert werden.