Schlagwort: Ehrenamt

Förderung einer Kultur des Gebens und Nehmens

Die Gegenfinanzierung der Honorierung ehrenamtlicher Tätigkeiten soll durch Spenden und durch Beiträge der Empfänger erfolgen.

Geben und Nehmen

Grundsätzlich gilt: Jeder, der etwas empfängt, möge auch etwas zurückgeben. Nicht als Bezahlung als Anerkennung und Geschenk. Der Natur des Ehrenamts entsprechend muss dies nicht Geld sein; gefragt ist auch ein ehrenamtlicher Einsatz der eigenen Zeit, Kraft und Fähigkeiten. Fast jeder Bürger kann auf diese Weise etwas tun. „Für Freiburg“ setzt sich ein für eine Kultur der gegenseitigen Hilfe – gegen den Trend zum Individualismus in unserer Zeit.

Spenden

Wie von Vereinen und konfessionellen Initiativen vorgemacht, soll auch auf städtischer Ebene das Einwerben von Spenden einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung (-> Haushalt) und insbesondere zur Honorierung ehrenamtlicher Kräfte leisten.

Honorierung ehrenamtlicher Kräfte

Im Idealfall erfolgt keinerlei materielle Entlohnung einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Dem Mitarbeiter ist es eine Ehre, das zu tun, was wichtig ist, und er kann es sich erlauben, gänzlich ohne Bezahlung tätig zu sein.

Immaterielle Honorierungen durch öffentliche Auszeichnungen und Preise, symbolische Honorierungen wie beim Ein-Euro-Job und manchem 450-Euro-Job, aber auch umfangreichere Honorierungen durch Aufwandsentschädigungen, Prämien und Sonderhonorare, sind Möglichkeiten, das Ehrenamt zu würdigen, zu fördern und manchem erst zu ermöglichen. „Für Freiburg“ setzt sich für eine breite Ausweitung einer solchen Honorierung ehrenamtlicher Tätigkeiten ein.

Lernen wir doch als Stadt von den gemeinnützigen Vereinen wie es geht.

Finanzierung ehrenamtlicher Tätigkeiten

Ehrenamtliche Tätigkeit bedeutet nicht, dass die entsprechende Tätigkeit nicht honoriert werden darf, sondern, dass die Honorierung die ehrenamtliche Tätigkeit nicht aufwiegt oder abgilt. Einfach ausgedrückt: Ehrenamt ist deutlich unterbezahlt. Ehrenamtliche Mitarbeiter leisten weit mehr, als sie an Bezahlung erhalten.

Dies lässt Spielraum für verschiedene Modelle von Honorierung ehrenamtlicher Tätigkeit:

Vorrang ehrenamtlicher Projekte

Ehrenamtliche Tätigkeit findet an vielen Stellen statt – oft unerkannt.

Ein finanzieller Zuschuss für bestehende ehrenamtliche Arbeit ist weitaus kostengünstiger und wirksamer als die Beschäftigung städtischer Mitarbeiter. „Für Freiburg“ möchte Jugendarbeit, Sozialarbeit, Kulturarbeit etc. da stärken, wo sie bereits ehrenamtlich stattfindet. Städtische Projekte sollen sich auf Bereiche konzentrieren, die nicht durch ehrenamtliche Initiativen versorgt sind.

Allein die katholische Kirche in der Erzdiözese Freiburg leistet jährlich viele Millionen Betreuungsstunden für Jugendliche. Solch große Zahlen machen deutlich, dass es wesentlich effizienter ist, bestehende ehrenamtliche Arbeit zu fördern, als sich allein auf städtische Parallelstrukturen zu verlassen.

Gegenwärtig verwendet die Stadt Freiburg ca. 150 Millionen[  Euro für angestellte Mitarbeiter, aber nur 0,7 Millionen Euro für ehrenamtliche Mitarbeiter. Auch wenn dies natürlich so nicht ganz vergleichbar ist, sollte die Gegenüberstellung das Potenzial deutlich machen.

Evaluation

  • -> Evaluation der Senioreneinrichtungen
  • -> Evaluation der Kindergärten und Schulen
  • -> regelmäßige repräsentative Befragungen der Bevölkerung zu aktuellen städtischen Problemen, Projekten und Maßnahmen.


Unterstützung bei finanziellen Problemen

Insolvenzanträge von Privatleuten nehmen zu. Die Zahlungsunfähigkeit führt typischerweise zur Auspfändung beinahe des gesamten Eigentums. In der gegenwärtigen Form ist die Versteigerung der persönlichen Habe der von privaten Insolvenzen Betroffenen eine reine Bestrafungsmaßnahme, die zur Vernichtung des Eigentums führt, nicht aber zu einer Verringerung der Schulden des Betroffenen, da durch den kleinen Kreis der Auktionsteilnehmer keine marktgerechten Preise erzielt werden können. Elektronische Plattformen wie Ebay zeigen, dass auch alltägliche Gebrauchsgegenstände in gebrauchtem Zustand mit nennenswertem Erlös verkauft werden können.

„Für Freiburg“ fordert die Nutzung von Versteigerungsplattformen wie Ebay zur Unterstützung von Menschen in materieller Not. Der für das Einstellen und geordnete Lagern der Artikel  nötige Aufwand soll durch honorierten ehrenamtlichen Einsatz (s. 109 Honorierung ehrenamtlicher Kräfte) möglichst gering gehalten werden und durch die Auktionserlöse deutlich überschritten werden.

Üble Praktiken von Banken sollen systematisch von den Betroffenen und ggf. Mitarbeitern der Stadt an die zentrale Beschwerdestelle weitergegeben und im Sinne einer „Name and Shame-Kampagne“ veröffentlicht werden.

Massiver Ausbau von Ein-Euro-Jobs

Ein-Euro-Jobs sind als legale Möglichkeit des Zuverdienens für Hartz-IV-Empfänger wirtschaftlich und motivational wichtig und können einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit leisten. „Für Freiburg“ macht sich stark für eine breite Ausweitung von Ein-Euro-Jobs und eine entsprechende Einflussnahme der Stadt in der Bewilligungskommission.

Konsequente Subsidiarität in der Kinder- und Jugendarbeit

Große Posten im Beteiligungshaushalt der Stadt Freiburg fallen auf den Bereich Schulträgerschaft und Kindertageseinrichtungen .
(s. www.beteiligungshaushalt.freiburg.de)

In der Förderung von privaten Schulträgern und alternativen Kinderbetreuungsangeboten sehen wir ein erhebliches Einsparpotential für den Haushalt (und eine Chance zur Verbesserung des Schul- und Kinderbetreuungsangebots).

  • -> Schule und andere Betreuungseinrichtungen
  • -> Kindergärten & Kitas
  • -> Kitaalternativen & Tagesmütter

Subsidiarität bedeutet: Die übergeordnete Einheit (hier die Stadt) übernimmt eine Aufgabe nur dann, wenn die untergeordneten Einheiten ( hier Vereine, Caritas/Diakonie, Elterninitiativen, …) diese Aufgabe nicht wahrnehmen.

Hilfe zur Selbsthilfe – Effizient multiplizierende Zuschüsse

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Durch städtische Zuschüsse sollen insbesondere Projekte der Hilfe zur Selbsthilfe gefördert werden. Förderung soll im Umfang grundsätzlich an das eigene Einwerben von Spenden gekoppelt werden und mit der Zeit anteilsmäßig abnehmen. Das heißt, die Aufgabe der Stadt besteht im Wesentlichen in der Initiierung von Hilfsprojekten.

So kann beispielsweise von Teilen der Stadt eine Verdopplung selbst erbrachter Spenden bis zu einem maximalen Betrag X zugesagt werden. Dieser Zuschuss würde im Laufe der Zeit reduziert werden, beispielsweise jährlich um 10 %.

Ausschreibung ehrenamtlicher Tätigkeiten / Ausschreibung symbolisch honorierter Tätigkeiten

„Für Freiburg“ setzt sich für eine Ausschreibung ehrenamtlicher Tätigkeiten durch engagierte Bürger ein, welche, bei entsprechender Qualifikation die natürliche Fluktuation der städtischen Mitarbeiter nutzend, zu einem Personalabbau der Stadt führen kann, ohne dass die verbleibenden Mitarbeiter dadurch vermehrt belastet oder wesentliche städtische Aufgaben vernachlässigt würden.

Längst nicht nur in unseren Reihen gibt es viele Menschen, die sich meist unerkannt bereits an vielen Stellen für Freiburg einsetzen und nach weiteren Möglichkeiten suchen, sich für Freiburg zu engagieren. Ein Beispiel dafür ist der Gutschein über 150 ehrenamtlichen Stunden pro Jahr, welcher der Stadt Freiburg von der  Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage  überreicht wurde und seit über 20 Jahren von der hiesigen Gemeinde regelmäßig erfüllt wird.

Eine symbolische Honorierung, wie in gemeinnützigen Vereinen zulässig, soll stattfinden.